Regelmäßiges Taktiktraining verbessert ganz gezielt Ihre motivtheoretischen Kenntnisse, Ihre Rechenfertigkeit sowie Ihr Vorstellungsvermögen und damit Ihre Spielstärke.

TAKTIKTRAINING

Auch wenn Sie Ihr Gegenüber sicher im Griff zu haben scheinen, kann schon ein einziger taktischer Fehltritt die Partie sofort kippen lassen.

Was ist Taktik?

Die Wirkung gegnerischer Figuren aufeinander führt immer wieder zu unmittelbaren realen Bedrohungen. Jenen schachlichen Teilbereich, der sich mit solchen Situationen beschäftigt, nennt man Taktik. Typische Elemente, die diese kurzfristigen Bedrohungen betreffen, sind Materialgewinn und Matt.

Im Gegensatz dazu beschäftigt sich Strategie mit längerfristigen Überlegungen wie Partieanlage, Planfassung und dem Zusammenspiel von Raum, Zeit und Material.

Warum Taktik die wichtigste Komponente im Schach ist

Im Gegensatz zu strategischen Ungenauigkeiten können taktische Fehler das sofortige Ende der Partie bedeuten. Auch wenn Sie Ihr Gegenüber nach allen Regeln der Kunst überspielt haben, kann ein einziger Fehler genügen, um die Partie noch zu verlieren.

Selbst Weltklassespielern können unglaubliche Schnitzer unterlaufen. 2006 übersah der damals regierende Weltmeister Vladimir Kramnik gegen Deep Fritz ein leicht verhinderbares einzügiges Matt.

Sogar Weltmeisterschaftskämpfe wurden schon durch wirklich grobe Fehler entschieden.

Auf Grund der Tatsache, dass Figuren wechselseitig aufeinander wirken, sind taktische Erwägungen ständiger Spiel­bestandteil vom ersten bis zum letzten Zug der Partie.

Nehmen wir als Beispiel Königsgambit. Schon nach den ersten beiden Zügen 1.e4 e5 2.f4 beginnen taktische Komplikationen, weil die Bauern f4 und e5 einander gegenseitig bedrohen und die Todesschräge e1-h4 geöffnet ist, was die Gelegenheit zu Dh4+ bietet.

Taktische Motivtheorie: Was sind Motive?

Ein Motiv ist eine bestimmte Idee, die in verschiedenen, auch völlig unterschiedlichen Stellungen vorkommen kann, aber ganz charakteristische Stellungsmerkmale braucht, um verwirklicht werden zu können.

Weil ich gerne Spieler und Spielerinnen aller Spielstärken ansprechen möchte, ist der Schwierigkeitsgrad meiner Beispiele stark gestreut. Sie finden an anderer Stelle meiner Website einfachere, aber auch schwierigere Beispiele.

Ein typisches taktisches Motiv ist die Springergabel

Aber es gibt noch viele andere Motive, die häufig vorkommen. Dazu gehören etwa Doppelangriff, Grundreihenschwäche, Linienöffnung, Ablenkung, Räumung, Röntgenangriff und noch einige mehr.

Weiß am Zug
Beispiel 1

Der weiße Springer hat hier sogar zwei Gabelmöglichkeiten. Die Gabel auf f8 bedroht König und Dame, die Gabel auf c5 König und Turm. Weil die Dame viel mehr wert ist als der Turm, entscheidet sich Weiß für 1.Sf8, was zugleich der einzige Gewinnzug ist. Der schwarze König muss auf das Schachgebot reagieren, die Dame auf h7 geht verloren und mit ihr die Partie.

Verschiedene Motive zugleich

Oft aber spielt nicht nur ein einziges Motiv eine Rolle, sondern es kommt auf das manchmal sogar gleichzeitige Zusammenspiel mehrerer verschiedener Motive an.

  • Weiß am Zug
    Schachdiagramm für Taktiktraining - Motiv ersticktes Matt.
    Beispiel 2

    Weiß hat mit einer Qualität weniger deutlichen Materialnachteil, zudem droht das taktische Motiv des Grundreihenmatts.

    Soll Weiß versuchen, sich ins Remis zu retten, oder gibt es sogar eine Gewinnmöglichkeit?

  • Lösung
    Schachdiagramm für Taktiktraining - Motiv ersticktes Matt.








    Weiß kann trotz seines Materialnachteils gewinnen.

    Weiß spielt 1.Sf7+ und muss sich nach 1. ... Kg8 nicht mit Dauerschach begnügen, weil 2.Sh6+ Kh8 3.Dg8+ Txg8 4.Sf7 matt setzt. Auf 1. ... Txf7 würde 2.Db8+ entscheiden.

Zwischen kein Problem, ziemlich schwierig oder völlig unlösbar

Das in Beispiel 2 gezeigte erstickte Matt im Zusammenspiel von Dame und Springer ist ein Motiv.

Einige Stellungsveränderungen würden das Motiv beeinflussen, andere nicht. Das Motiv würde sich nicht ändern, wäre auf g7 ein schwarzer Läufer oder würde die weiße Dame auf d5 stehen. Mit einem schwarzen Läufer auf f8 etwa wäre 3.Dg8 sofort matt. Ohne schwache Grundreihe ginge vielleicht die Verteidigung 1. ... Txf7. Gäbe es keinen weißen Springer mehr am Brett, würde das Motiv gar nicht in Betracht kommen, stünde der Springer woanders, wäre es vielleicht ein guter Plan, ihn nach g5 zu bringen.

Es zeigt sich rasch, dass der Phantasie hier keine Grenzen gesetzt sind, Motive zu verändern oder neue hinzuzufügen.

Ein Motiv nicht zu erkennen oder zu übersehen, kann spielentscheidend sein und einen vergebenen Partiegewinn ebenso betreffen wie einen möglichen Partieverlust.

Haben Sie dieses Motiv vorher noch nie gesehen, ist das Diagramm für Sie nahezu unlösbar. Kennen Sie das Motiv hingegen, sehen Sie möglicherweise auf den ersten Blick, was los ist. Manchmal wird sogar der Eindruck beschrieben, die Lösung sei gewissermaßen wie ein Blitz ganz plötzlich aufgetaucht, sobald man ein bestimmtes Motiv erkannt hat.

Und natürlich gibt es auch einiges zwischen dem Soforterkennen und Nichtlösen. So wird manchmal 1.Dg8 versucht, ein Zug, den man wohl nicht machen würde, hätte man das Motiv nicht doch schon einmal irgendwo gesehen und noch eine wage Erinnerung daran.

Das Beispiel ist objektiv gesehen ziemlich schwierig. Weil genau dieses Motiv in der Literatur aber sehr häufig verwendet wird, ist es recht bekannt und eignet sich deshalb ideal als Modell.

Warum Motive so wichtig sind

Ob Sie eine Stellung als einfach oder schwierig empfinden, hängt vor allem von Ihrem motivtheoretischen Wissen ab. Je mehr motivtheoretische Vorbilder Sie kennen, desto leichter fällt Ihnen das Kombinieren.

Nur wenn Sie ein Motiv überhaupt sehen, spielen weitere Faktoren und zusätzliche Schwierigkeitsgrade wie die Anzahl vorauszuberechnender Halbzüge oder Variantensplitting überhaupt eine Rolle.

Motivthemen

Taktische Motive können verschiedenen Themen zugeordnet werden. Unser Beispiel 2 gehört gleich zu mehreren thematischen Kategorien: Damenopfer, ersticktes Matt und schwache Grundreihe, um die drei ausschlaggebenden zu nennen.

Thematische Zuordnungen ermöglichen ganz gezieltes Training.

Diese Zuordnung kann beim Training eine Rolle spielen. Haben Sie nämlich bei einem bestimmten motivtheoretischen Thema Schwächen, können Sie mit ausgesuchten Beispielen ganz gezielt trainieren, um diese Schwächen zu verbessern.

Ein bestimmtes Motiv ganz gezielt trainieren

Zu wissen, um welches Motiv es sich handelt, erleichtert das Finden der Lösung in der Regel ganz erheblich. Für das Verbessern eigener Schwächen beim Erkennen bestimmter Motive ist diese Form des Trainings aber ideal.

Das Motiv im nächsten Diagramm ist die Fesselung.

  • Weiß am Zug
    Schachdiagramm für Taktiktraining - Motiv Fesselung.
    Beispiel 3

    Wegen des starken Zusammenspiels der weißen Dame mit dem Keilbauern auf f6 droht undeckbar Matt. Es ist allerdings möglich, das Ruder noch herumzureißen.

    Wie kann Schwarz den Spieß umdrehen und gewinnen?

  • Lösung
    Schachdiagramm für Taktiktraining - Motiv Fesselung.








    Mit einem Königsangriff, eingeleitet durch 1. ... Te1+.

    Nach 2.Kh2 folgt das überraschende 2. ... Th1+ 3.Kxh1 Dh3+ 4.Kg1 Dxg2 matt. Schwarz ist um einen Zug schneller, die weiße Dame kommt nicht mehr dazu, auf g7 matt zu setzen.

Das Motiv kommt sogar mehrfach vor

Das Motiv, um das es hier geht, die Fesselung, spielt gleich zweimal eine Rolle. Sowohl der Bauer als auch der Springer sind gefesselt.

Das Training mit ausgesuchten Beispielen zu speziellen Motiven verbessert Schwächen bei taktischen Themen ganz erheblich.

Der Bauer auf g2 ist durch den Lb7 gefesselt, Weiß kann die Dame auf h3 nicht schlagen. Es handelt sich um eine sogenannte "echte Fesselung". Aber ebenso ist der Sg3 ist gefesselt. Das Schlagen des Turmes wäre zwar regelkonform, ist wegen der Mattdrohung auf g2 aber keine wirkliche Option. Weil es nach den Regeln allerdings erlaubt wäre, spricht man von einer "unechten Fesselung".

Taktik hat Vorrang vor Strategie

Planvolles Spiel sollte die Grundlage jeder Schachpartie sein. Es kommt aber immer wieder vor, dass strategisch wünschenswerte Ziele aufgrund der besonderen Figurenkonstellation taktisch nicht verwirklichbar sind.

Ein noch so schöner Plan hilft nicht, wenn er beispielsweise mit einem Zwischenzug oder gegnerischen Figurenopfer widerlegt werden kann.

Deshalb gilt: Taktik hat in der Regel Vorrang, ganz besonders wenn es sicht um Ernst zu nehmende taktische Drohungen handelt. Das bedeutet aber nicht, dass Strategie nicht wichtig ist, oder man sich um strategische Fragen nicht kümmern muss.

Taktik und Strategie: Strategische Ideen sollten keinesfalls taktisch scheitern

Auch das scharfsinnigste strategische Vorgehen kann wegen taktischer Besonderheiten misslingen. Deshalb haben taktische Drohungen meist größeres Gewicht als strategische.

  • Weiß am Zug
    Schachdiagramm für Taktiktraining - Motiv strategischer Plan scheitert.
    Beispiel 4

    Strategisch wäre es wünschenswert, mit dem Turm auf der siebenten Reihe einzubrechen. Weiß könnte nach 1.Tf7 nicht nur auf einen Mehrbauern hoffen, sondern hätte überdies eine unangenehme Druckstellung.

    Die Frage ist, ob sich dieser Plan taktisch konkret realisieren lässt.

    Soll Weiß 1.Tf7 spielen?

  • Lösung
    Schachdiagramm für Taktiktraining - Motiv strategischer Plan scheitert.








    Nein, nach 1.Tf7 verliert Weiß.

    Schwarz hat nämlich den verborgenen Gegenschlag 1. ... Tf5. Wegen der schwachen Grundreihe darf der Turm nicht mit dem Bauern geschlagen werden. Nach 2.Txf5 Dxg7 hat Schwarz entscheidenden Materialvorteil. 1.Dxe7 hingegen führt, ebenso wie einige andere Züge, zu einer ausgeglichenen Stellung.

Ein strategisch wünschenswerter Plan muss sich taktisch umsetzen lassen.

Die Diagrammstellung ist ein gutes Beispiel dafür, dass eine strategisch vollkommen vernünftige Idee einfach taktisch scheitern kann.

Wenn Sie strategische Pläne fassen, ist es deshalb unbedingt notwendig, dass Sie genau schauen, ob diese nicht taktisch durchkreuzt werden können. Das gilt natürlich ebenso für die Pläne Ihres Gegenübers. Taktiktraining hilft Ihnen, mögliche Ungereimtheiten, sowohl in eigenen, als auch in gegnerischen strategischen Plänen aufzudecken.

Die wichtigsten Ziele des Taktiktrainings

Ich möchte drei Ziele ganz besonders hervorheben.

Erstens: Motivtheoretische Kenntnisse verbessern

Ziel beim Trainieren von Taktikaufgaben ist das Einprägen und zugleich auch Behalten möglichst zahlreicher taktischer Motive. Durch diese Vorbilder sind Sie viel besser in der Lage, gegnerische Drohungen am Brett zu erkennen und eigene Drohungen aufzustellen.

Ohne diese motivtheoretischen Kenntnisse hingegen ist es viel schwieriger, Fallen der Gegenseite auszuweichen oder wirkungsvolle eigene Kombinationen zu finden.

Motivstudium ist für die Steigerung der Spielstärke deshalb unerlässlich.

Neue Motive lernen

Durch die Verdoppelung von Schwerfiguren auf einer offenen Linie kann man die Kontrolle über diese Linie erlangen, wodurch sich Angriffsmöglichkeiten ergeben können.

  • Weiß am Zug
    Schachdiagramm für Taktiktraining - Motiv Schnittpunkt.
    Beispiel 5

    Weiß verfügt über die Kontrolle der g-Linie. Schwarz scheint aber alle schwachen Felder ausreichend abgesichert zu haben und hofft auf seinen gedeckten Freibauern im Endspiel.

    Was soll Weiß spielen?

  • Lösung
    Schachdiagramm für Taktiktraining - Motiv Schnittpunkt.








    1.Lf7 und 1-0.

    Der Läuferzug verhindert die Verteidigung Df6. Das Feld f7 ist der Schnittpunkt zwischen der Turmlinie und der Läuferdiagonale. Nun droht sowohl Dg8+ als auch De5+, wogegen es keine vernünftige Verteidigung gibt.

Schwierig, vor allem weil überraschend

Figuren auf ein mehrfach gedecktes Feld zu stellen, hat man nicht so leicht im Blick. Auf alle anderen ersten Züge hingegen hätte Schwarz keine Probleme, die Stellung wäre ausgeglichen.

Aufgabenverteilung: In Beispiel 5 geht es um den Schnittpunkt zwischen der Turmlinie und der Läuferdiagonale.

Aufgabenverteilung bedeutet, dass eine oder mehrere Figuren eine oder mehrere bestimmte Aufgaben erfüllen müssen. Werden sie daran gehindert, diese Aufgaben zu erfüllen, hat das entscheidende Konsequenzen. In unserem Fall muss der Turm das Feld f6 decken, damit nach Schach auf e5 die Verteidigung Df6 möglich ist. Damit der Turm die Dame tatsächlich zuverlässig schützen kann, muss er in der Lage sein, die Grundreihe zu verlassen. Das bedeutet, dass der Läufer das Feld g8 decken muss.

Das Wirken des Turmes auf der f-Linie und das Wirken des Läufers auf der Diagonale a2-g8 hat einen Schnittpunkt: das Feld f7. Dieser Schnittpunkt wird durch Lf7 besetzt und zerstört das harmonische Zusammenwirken der schwarzen Figuren.

Auf Überraschungen vorbereitet sein

Im Schach bedeutet "überraschend" nur selten etwas Erfreuliches, weil man in der Regel zu spät oder gar nicht mehr reagieren kann. Ursache ist überwiegend, dass man mit dem entsprechenden Motiv zu wenig oder gar nicht vertraut ist.

Je mehr Motive Sie kennen, desto weniger unangenehme Überraschungen gibt es. Das Erlernen und Sich-Merken von Motiven ist ein deshalb ein maßgeblicher Teil des Schachtrainings und insbesondere des Taktiktrainings.

Angriff und Verteidigung

Hier spielt Motivtheorie eine ganz herausragende Rolle. Motivtheoretisches Wissen ist eine Grundvoraussetzung, um wirkungsvoll kombinieren zu können.

  • Weiß am Zug
    Schachdiagramm für Taktiktraining - Motiv Gegenangriff.
    Beispiel 6

    Die schwarze Königsstellung ist etwas löchrig, weil der für den Schutz des Königs wichtige Fianchettoläufer auf g7 fehlt. Das hat zur Folge, dass einige der Felder rund um den König deutlich geschwächt sind.

    Der letzte Zug Df6 hat die Dame zur Verteidigung herangeholt und zielt zugleich auch auf die gegnerische Grundreihenschwäche.

    Wie soll Weiß seinen Angriff nun fortsetzen?

  • Lösung
    Schachdiagramm für Taktiktraining - Motiv Gegenangriff.








    Am besten mit 1.h4, keinesfalls jedoch mit 1.Ld4.

    Nach 1.h4 hat der König ein Luftloch und es droht 2.Ld4. Weiß steht deutlich besser.

    Das naheliegende 1.Ld4 hingegen deckt zwar die Mattdrohung auf a1 und auch die Dame auf f6 kann nicht wegziehen, Schwarz kontert aber mit 1. ... g5. Das greift die Dame auf h6 an und droht gleichzeitig matt durch Tc1+. Schwarz gewinnt auf der Stelle.

Zweitens: Rechentechnik verbessern

Wenn Sie ein Motiv sehen, ist es notwendig, möglichst genau vorherzusehen, welche Züge Ihr Gegenüber machen könnte. Kombinieren erfordert eine genaue Berechnung der eigenen und gegnerischen Züge.

Beim Durchrechnen von Kombinationen muss alles passen, es ist absolute Genauigkeit erforderlich.

Dabei ist es wichtig, möglichst methodisch und ökonomisch vorzugehen. Rechnen kostet viel Konzentration und Kraft, aber auch Bedenkzeit.

Geboten ist deshalb die richtige Einschätzung, wann sich intensives Rechnen lohnen könnte. Beispielsweise ist ein Angriff auf den gegnerischen König mit nur zwei Figuren sehr wahrscheinlich zum Scheitern verurteilt.

Methodisches Taktiktraining anhand des Beispiels Symmetrie

Um motivtheoretische Probleme erfolgreich zu bewältigen, bedarf es zunächst der Kenntnis des jeweils zutreffenden Motivs. Oft sind es auch mehrere. Aber auch danach gibt es noch Hürden.

Manchmal kommt es vor, dass man etwas "fast" sieht. Aber wie lässt sich diese oft nur kleine Lücke zwischen "sehen" und "fast sehen" schließen?

Dazu gibt es verschiedene relativ leicht erlernbare Techniken, die beim Lösen von Beispielen hilfreich sind. Ich greife eine heraus, die sehr einfach ist und von Ihnen sofort umgesetzt werden kann.

Was sind Symmetrien?

Eine Symmetrie ist die Verwirklichung einer spiegelbildlichen Idee.

Feldersymmetrie

Ein typisches Beispiel:

Weiß am Zug
Beispiel 7

Weiß spielt 1.Sf4 und setzt nach 1. ... exf4 mit 2.Dg8 matt. Auf 1. ... Txf8 entscheidet 2.Sxg6.

Was es mit den bunten Feldern auf sich hat

Für die Lösung entscheidend ist das Motiv Dg8 matt. Wenn Sie dieses Motiv nicht (er)kennen, können Sie das Beispiel sehr wahrscheinlich nicht lösen.

Wenn Sie es erkennen, könnte es sein, dass Ihnen als Erstes 1.Sf6+ einfällt. Nach 1. ... gxf6 gibt es jedoch kein Matt, weil die Dame nun von g6 aus das Feld g8 deckt.

Nun könnten Sie enttäuscht sein und nach irgendeiner vollkommen anderen Idee suchen.

Bevor Sie das tun, sollten Sie den Gedanken der Symmetrie aufgreifen, in diesem Fall der Feldersymmetrie, denn Sie haben erkannt, worum es geht, und sind von der richtigen Lösung nur um Haaresbreite entfernt.

Symmetrie bedeutet, dass Sie auch alle anderen Springerzüge untersuchen, die einen gefährlichen Abzugsangriff auf das Feld g8 starten.

Wenn Sie methodisch vorgehen und den Angriff auf die wertvollste Figur als Erstes untersuchen, sehen Sie, dass 1.Se7 an 1. ... Sxe7 scheitert, kommen zu 1.Sf4 und können das Beispiel rasch lösen.

Der praktische Nutzen

Der praktische Nutzen, auf Symmetrien zu achten, liegt darin, dass Sie mit geringem Aufwand Ihnen vorerst verborgen gebliebene zusätzliche Lösungsansätze finden können.

Eine weitere Symmetrie

Ein Thema, das in der Praxis immer wieder vorkommt. Was wiegt im Einzelfall schwerer, der Entwicklungsvorsprung oder der Materialnachteil.

  • Weiß am Zug
    Schachdiagramm für Taktiktraining - Motiv Zugreihenfolgensymmetrie.
    Beispiel 8

    Die schwarze Königsstellung ist durch das Fehlen des Fianchettoläufers auf g7 geschwächt.

    Wie kann Weiß gewinnen?

  • Lösung
    Schachdiagramm für Taktiktraining - Motiv Zugreihenfolgensymmetrie.








    Mit 1.Sd6.

    Nach 1. ... Dxc2 (Auf 1. ... Df6 oder 1. ... Dh5 gewinnt 2.Sxe8.) 2.Lxf7+ Kh8 3.Sxe8 Dxf2 setzt 4.Lg7 matt.

Der Weg zur Lösung könnte in etwa so aussehen

Verschaffen Sie sich zunächst einen Überblick.

Stellen Sie als Erstes das Materialverhältnis fest. Sie sehen, dass Weiß einen Turm weniger hat. Zudem ist der Se4 gefesselt und bedroht.

Welche motivtheoretischen Ideen kommen in Frage?

Erkennen Sie das Motiv nicht, beginnen Sie Ihre Überlegungen mit Schachgeboten, weil Ihr Gegenüber darauf zwingend reagieren muss.

Das führt Sie zu den Zügen 1.Sf6+ und 1.Lxf7+. Beginnen Sie zu rechnen, scheitert 1.Sf6+ an 1. ... Dxf6 und 1.Lxf7+ an 1. ... Dxf7 während nach 1. ... Kxf7 2.Sd6+ dem Einschlag Erfolg beschieden wäre.

Bevor Sie sich nun nach anderen Zügen wie 1.f3 umsehen, was wegen des Materialnachteils verlieren würde, macht es Sinn, nach Symmetrien Ausschau zu halten.

Auf diese Weise kommt die Zugreihenfolgensymmetrie ins Spiel, die Sie auf die Idee bringt, die Züge 1.Lxf7+ und 1.Sd6 zu vertauschen. Um das Beispiel lösen zu können, ist es zusätzlich hilfreich, wenn Ihnen nun das Motiv der seltenen Mattstellung mit Se8, Lf7 und Lg7 geläufig ist.

Der Zug 3. ... Dxf2 ist eine letzte Falle und ein gutes Beispiel dafür, dass eine Partie erst nach Matt oder Aufgabe wirklich entschieden ist, denn 4.Txf2 Ta1+ würde angesichts der schwachen Grundreihe den Spieß noch umdrehen.

Motivtheoretisch gesehen war der Se4 nicht wirklich gefesselt. Haben Sie Beispiel 3 noch in Erinnerung, hat Ihnen das vielleicht geholfen.

Drittens: Vorstellungsvermögen stärken

Vorstellungsvermögen ist neben motivtheoretischem Wissen und Rechenfertigkeit ein weiterer leistungsrelevanter Faktor im Schach.

Durch regelmäßige Übung gelingt es Ihnen, sich Stellungen viel besser vorstellen zu können. Für ganz gezieltes Training sind spezielle Beispiele eine große Hilfe. Oft wird mir gar nicht geglaubt, dass man sich auch zwanzig Halbzüge vorstellen kann, ohne in der Weltklasse mitzuspielen.

Je genauer Sie eine Stellung nach wenigen Halbzügen sehen, desto fundierter können Sie Ihre Entscheidungen treffen.

Vorstellungsvermögen ist gefragt

Beim nun folgenden Beispiel zum Thema Königsangriff sind Ihr motivtheoretisches Wissen, Ihre Rechentechnik und Ihr Vorstellungsvermögen ordentlich gefordert.

  • Weiß am Zug
    Schachdiagramm für Taktiktraining - Motiv Mattangriff.
    Beispiel 9

    Auf den ersten Blick sieht der weiße Königsangriff ebenso gefährlich aus wie die entfernten schwarzen Freibauern, was aber nicht stimmt.

    Wie kann Weiß mit einer gezielten Kombination den ganzen Punkt holen?

  • Lösung
    Schachdiagramm für Taktiktraining - Motiv Mattangriff.








    Mit 1.Sdc6+, weil Schwarz dadurch forciert matt wird.

    Nach 1. ... Ka8 2.Sb5 Lc5 3.Dd8+ Txd8 4.Sc7+ Sxc7 setzt 5.Txd8 matt.

    Alle weißen Züge sind jeweils immer der einzige Gewinnzug.

Einige Tipps, wie Sie Taktik optimal trainieren

Gerade bei der Gestaltung des Taktiktrainings haben Sie viel Spielraum. Denken Sie daran, dass schon kleine Änderungen manchmal viel bewirken können.

Figurenaufstellen vermeiden, wenn immer es irgendwie geht

Versuchen Sie das Aufstellen von Figuren auf einem Brett zu vermeiden, denn es kostet viel zu viel wertvolle Trainingszeit. Fehler beim Aufstellen tun ein Übriges. Dazu kommt noch, dass beim Nachspielen einer Variante auf dem Brett alle Figuren wieder richtig zurückgestellt werden müssen. Das ist selbst mit viel Erfahrung gar nicht so einfach.

Trainingszeit ist kostbar.

Achten Sie auf den Zeitaufwand, den Sie für Taktiktraining verwenden. Taktik ist die wichtigste Komponente im Schach. Nehmen Sie sich nicht nur Zeit, um über Aufgaben nachzudenken, sondern vor allem auch für das Studium der richtigen Lösungen.

Es kostet sehr viel Zeit und wird Ihnen nicht gelingen, immer alle Beispiele perfekt gelöst zu haben.

Ein wichtiger Trainingsfaktor ist der Zeitaufwand im richtigen Verhältnis zwischen dem Lösen und Lernen von Aufgaben.

Suchen Sie nicht ewig nach einer passenden Lösung. Schauen Sie rechtzeitig nach. Verwenden Sie die Zeit lieber, um sich dann die neuen motivtheoretischen Vorbilder einzuprägen.

Trainieren Sie regelmäßig

Geläufigkeit spielt im Schach eine große Rolle. Das gilt für alle Spieler und Spielerinnen, unabhängig von ihrer Spielstärke. Darüber hinaus wird regelmäßiges Taktiktraining für Sie umso wichtiger, je seltener Sie spielen und je weniger Praxis Sie haben.

Über Fehler auf keinen Fall hinwegsehen

Der Trainingsfortschritt entsteht vor allem durch eine genaue Fehlerkorrektur. Falsch gelöste Beispiele sollten Sie deshalb stets gründlich wiederholen und dabei auch klären, warum Ihnen die Lösung nicht gelungen ist. Wie auch auf allen anderen Gebieten des Schachtrainings gilt es, jeden Fehler nur einmal zu machen.

Taktiktraining in den Alltag einbauen

Versuchen Sie, dass Taktiktraining Teil Ihres Alltags wird. Bei taktischen Beispielen sind ellenlange Lösungen eher die Ausnahme, weshalb Sie auch kurze Leerläufe sinnvoll nützen können. Beispielsweise könnte es für Sie möglich sein, in Bus oder Bahn zu trainieren.

Lockeres Alltagstraining

Hier eine Aufgabe mit Lösungen für Weiß und Schwarz in einem Beispiel, ein sogenanntes "Doppeldiagramm".

  • Weiß / Schwarz am Zug
    Schachdiagramm für Taktiktraining im Alltag - Motiv matt setzen.
    Beispiel 10

    Die jeweils am Zug befindliche Seite gewinnt durch Mattangriff.

    Wie gelingt es Weiß bzw. Schwarz am Zug in jeweils zwei Zügen mattzusetzen?

  • Lösung
    Schachdiagramm für Taktiktraining im Alltag - Motiv matt setzen.








    Weiß setzt matt mit 1.Dxh7+ Dxh7 2.Sf7. Schwarz setzt matt mit 1. ... Db1+ 2.Kxb1 c2.

    Dabei handelt es sich stets um die jeweils einzigen Gewinnzüge.

Schwierigkeitsgrad der Beispiele

Ein ganz wichtiger Trainingsfaktor. Finden Sie Beispiele, die auf Ihre Spielstärke zugeschnitten sind.

Lösen Sie kaum ein Beispiel, werden Sie rasch die Freude am Training verlieren. Lösen Sie alle Beispiele, haben Sie zu wenig Neues dazugelernt.

Beispiele finden, die für Ihre Spielstärke gerade richtig sind

Vier sich nur geringfügig unterscheidende Beispiele mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Finden Sie heraus, welche der Beispiele für Sie interessant sind.

Motivtheoretische Ideen bewerten

In allen Beispielen geht es um die Frage, ob Weiß 1.Txc6 spielen soll oder nicht.

  • Weiß am Zug
    Schachdiagramm für Taktiktraining - Motiv schwache Grundreihe.
    Beispiel 11

    Wie bewerten Sie die motivtheoretische Idee 1.Txc6 bei beidseitig bestem Spiel?

    Glauben Sie, dass Weiß gewinnt, Schwarz gewinnt oder die Partie remis endet?

  • Lösung
    Schachdiagramm für Taktiktraining - Motiv schwache Grundreihe.








    Schwarz gewinnt.

    1.Txc6 scheitert an der weißen Grundreihenschwäche. Nach 1. ... Dd1+ (oder auch Te1+) 2.Tc1 setzt 2. ... Dxc1 matt.

Erste minimale Stellungsveränderung

  • Weiß am Zug
    Schachdiagramm für Taktiktraining - Motiv Figurengewinn.
    Beispiel 12

    Im Vergleich zu Beispiel 11 steht der weiße Bauer auf b3 statt auf a2.

    Wie bewerten Sie die motivtheoretische Idee 1.Txc6 bei beidseitig bestem Spiel?

    Glauben Sie, dass Weiß gewinnt, Schwarz gewinnt oder die Partie remis endet?

  • Lösung
    Schachdiagramm für Taktiktraining - Motiv Figurengewinn.








    Weiß gewinnt.

    Das Zwischenschach 1. ... Dd1+ (oder auch 1. ... Te1+) ist nicht gefährlich, weil der König auf a2 entkommen kann. Nimmt Schwarz mit 2. ... bxc6 den Turm, wird er mit 3.Dxc6 mattgesetzt. Nimmt Schwarz auf c6 nicht zurück, ist der Läufer verloren gegangen.

Zweite minimale Stellungsveränderung

  • Weiß am Zug
    Schachdiagramm für Taktiktraining - Motiv Doppelangriff.
    Beispiel 13

    Im Vergleich zum ersten Beispiel 11 sind die beiden Königsflügelbauern auf f3 und f4 von der f-Linie eine Reihe weiter nach rechts auf die g-Linie gewandert.

    Wie bewerten Sie die motivtheoretische Idee 1.Txc6 bei beidseitig bestem Spiel?

    Glauben Sie, dass Weiß gewinnt, Schwarz gewinnt oder die Partie remis endet?

  • Lösung
    Schachdiagramm für Taktiktraining - Motiv Doppelangriff.








    Schwarz gewinnt.

    Schwarz darf zwar auf c6 wegen 2.Dxc6 matt nicht zurücknehmen, spielt aber 1. ... Df6. Nichts einbringen würde hingegen 1. ... Dd1+ oder 1. ... Te1+ wegen 2.Tc1. Weiß darf wegen der Grundreihenschwäche auf f6 mit keiner seiner beiden Schwerfiguren zurückschlagen. Schwarz gewinnt nach 2.a3 oder 2.Lf4 mit 2. ... Dxc6 die Qualität und mit ihr die Partie.

Dritte minimale Stellungsveränderung

  • Weiß am Zug
    Schachdiagramm für Taktiktraining - Motiv Festung.
    Beispiel 14

    Im Vergleich zum ersten Beispiel 11 sind die beiden Königsflügelbauern auf f3 und f4 diesmal völlig verschwunden.

    Wie bewerten Sie die motivtheoretische Idee 1.Txc6 bei beidseitig bestem Spiel?

    Glauben Sie, dass Weiß gewinnt, Schwarz gewinnt oder die Partie remis endet?

  • Lösung
    Schachdiagramm für Taktiktraining - Motiv Festung.








    Die Partie endet remis.

    Schwarz darf auf c6 nicht nehmen und spielt erneut 1. ... Df6. Diesmal führt der Qualitätsgewinn 2.a3 Dxc6 3.Dxc6 bxc6 4.Ka2 aber nicht zu Partiegewinn. Weiß hat eine sogenannte "Festung" errichtet und zieht nur mehr mit dem Läufer auf der Diagonale c3-h8. Schwarz kann trotz Mehrqualität nicht gewinnen.

Taktiktraining auf interaktiven Plattformen

Taktiktraining auf interaktiven Plattformen bietet Ihnen einige Vorteile.

Die Beispiele sind computergetestet und deshalb zu 99,9% richtig. Bei modernen Büchern ist das ähnlich, bei älteren Büchern kommen Fehler doch relativ häufig vor.

Sie können den Schwierigkeitsgrad der Beispiele individuell anpassen. Beim Bücherkauf ist das nicht so leicht möglich.

Das Wiederholen von Beispielen fällt leichter, weil es beim interaktiven Training schon vorgesehen ist. Außerdem sehen Sie in einer Übersicht sofort, welche Beispiele falsch waren.

Interaktive Plattformen liefern allerdings seltener Erklärungen. Hier sind Bücher im Vorteil.

Bücher und Technik sind kein Gegensatz und können sich ideal ergänzen.

Wenn Sie mit Büchern arbeiten, versuchen Sie, die Beispiele so gut wie möglich vom Blatt zu lösen. Das Aufstellen von Figuren kostet viel zu viel wertvolle Trainingszeit. Fehler beim Aufstellen tun ein Übriges. Außerdem stärken Sie durch das Vom-Blatt-Lösen ihr Vorstellungsvermögen.

Die Evaluierung des Trainingserfolgs

Bei interaktiven Trainingsplattformen haben Sie die Möglichkeit, sich bewerten zu lassen und können so den Trainingsfortschritt leichter selbst evaluieren.

Dabei müssen Sie allerdings vorsichtig sein, denn interaktive Plattformen passen ihre Rating-Bewertungssysteme von Zeit zu Zeit neu an und Sie haben kaum Vergleichsmöglichkeiten.

Das Verhältnis zwischen richtig und falsch gelösten Beispielen ist deshalb für die Evaluierung mindestens ebenso wichtig. Außerdem gibt es zwischen ganz richtig und ganz falsch einen großen Graubereich.

Es kann aber auch sinnvoll sein, stressfrei zu trainieren und alle Bewertungen vollkommen außer Acht zu lassen.

Wählen Sie Ihre Trainingsinhalte mit Sorgfalt aus

Überlegen Sie sich, was Sie trainieren wollen. Wenn Sie sich beispielsweise mit dem Thema Königsangriff beschäftigen, können kurze Mattaufgaben aus praktischen Partien Sie dabei gut unterstützen.

Schachblindheit

Selbst einfachste Dinge können übersehen werden.

Wenn es Ihnen passiert, ärgern Sie sich nicht. Weil ich weiß, dass sich dieser Ratschlag von mir überhaupt nicht umsetzen lässt: Ärgern Sie sich jedenfalls nicht zu viel. Sie sind in guter Gesellschaft, denn Schachblindheit kommt sogar in der Weltklasse vor.

Schon der WM-Kampf 1892 zwischen Steinitz und Chigorin wurde durch das Nichtbeachten einer einfachen zweizügigen Mattdrohung entschieden.

Weiß steht klar auf Gewinn, zog aber Lb4, und musste sich durch Txh2+ und Tdg2+ matt setzen lassen. Ende des Wettkampfs statt Ausgleich, Steinitz gewann 10,5 zu 8,5.

Seit damals hat sich im Schach immens viel verändert, nicht aber das Sich-Ereignen unglaublicher Beispiele von Schachblindheit selbst in der Weltklasse. Und das nicht nur im Blitz- oder Schnellschach.

Taktik als Mittel zur Änderung des Partieverlaufs

In der Praxis kommt es häufig vor, dass eine Fortsetzung zu ruhigem positionellen Spiel führt, während eine andere Fortsetzung das Spiel mehr oder weniger stark verschärft, was intensivere taktische Auseinander­setzungen wahrscheinlicher macht.

Ebenso kann in der Verteidigung eine gedrücktere Stellung mit langwierigem Lavieren in Kauf genommen oder mit einem zweischneidigen Gegenangriff eine rasche Entscheidung gesucht werden.

Hier kommt es nicht nur auf die richtige Einschätzung der Lage auf dem Brett an, sondern auch auf die richtige Einschätzung Ihrer persönlichen Stärken und Schwächen.

Wenn etwa aufgrund Ihrer bisherigen Ergebnisse davon auszugehen ist, dass einer Verteidigung in gedrückter Stellung ohne Gegenspiel wenig Erfolg beschieden sein wird, könnte eine rechtzeitige Änderung des Spielverlaufs durch taktisches Risiko sinnvoll sein. Und natürlich Training mit speziellen Beispielen zum Thema Verteidigung.

Intuition

Es gibt Entscheidungen am Schachbrett, die aufgrund ihrer Komplexität nicht bis ins letzte Detail kalkuliert werden können. Hier kommt die Intuition ins Spiel und Sie sollten herausfinden, wie weit Sie Ihrer Intuition vertrauen können.

Intuitive Entscheidungen treffen

Ein berühmtes Beispiel zeigt das folgende Diagramm. Es handelt sich um die Partie Kasparov-Topalov, Wijk aan Zee 1999.

Weiß am Zug
Beispiel 15

Kasparov opferte mit 1.Txd4 den Turm und gewann. Die Verwicklungen übersteigen allerdings die menschliche Rechenfähigkeit.

Hier sehen Sie die entscheidenden Züge der gesamten Kombination.

Durch die Analyse Ihrer eigenen Verhaltensmuster können Sie herausfinden, wann Sie zu intuitiven Entscheidungen neigen und wie weit das Erfolg versprechend ist.

Falls Ihnen der Inhalt der Seite gefallen hat, ...

... und Sie an weiteren Tipps interessiert sind, wie Sie Ihre Spielstärke ganz grundsätzlich verbessern können, sind Sie herzlich eingeladen, einen Blick auf meine Homepage zu werfen.