Bei einer Simultanvorstellung spielt ein Spieler oder eine Spielerin auf mehreren Brettern gleichzeitig gegen viele andere. Werden dabei auch Schachuhren benutzt, spricht man von einem Uhrenhandicap.
Im Head-to-Head wohl eher chancenlos, verbessern die für jeden Zug längere Bedenkzeit und die Konzentration auf nur eine einzige Partie die Erfolgsaussichten.
Je unübersichtlicher und verwickelter die Stellungen beim Simultan werden, desto größer werden auch die Chancen der einzelnen Spieler und Spielerinnen.
Simultanveranstaltungen bieten eine gute Gelegenheit, sich einmal mit viel besseren oder vielleicht sogar berühmten Spielern oder Spielerinnen zu messen.
Besonders spannend und lehrreich können gemeinsame Analysen nach der Partie sein.
Wenn Sie Zusammenhänge verstehen, behalten Sie Gelerntes viel leichter im Gedächtnis.
Damit der Bauer sich nicht umwandelt, muss der schwarze König verhindern, dass der gegnerische Läufer nach c7 oder a7 gelangt. Deshalb pendelt er immer zwischen den Feldern c6 und a6 hin und her.
Wie kann Weiß gewinnen und warum würde es den Gewinn verunmöglichen, wenn das Brett um ein einziges zusätzliches Feld i1 ergänzt würde?
Mit Hilfe eines trickreichen Tempogewinns. Der wäre nicht möglich, könnte der Läufer zwischen h2 und i1 hin und her pendeln.
Nach 1.Lh4 Kb5 2.Lf2 Ka6 3.Lc5 muss der schwarze Läufer ziehen. 3. ... Le5 4.Le7 Kb5 5.Ld8 Kc6 6.Lf6 Weil der Läufer nun ziehen muss, kommt der König nicht mehr rechtzeitig nach a6. 6. ... Lh2 7.Ld4 Kb5 8.La7 Ka6 9.Lb8 Lg1 10.Lg3 La7 11.Lf2 und 1-0.
Bei geringem Spielstärkeunterschied gibt es bei sogenannten Trainingssimultans auch die Möglichkeit, gegen nur zwei oder drei Personen gleichzeitig anzutreten. Möchte man bestimmte Eröffnungen üben, kann man diese wie bei einem Thementurnier vorgeben.
Für den erfolgreichen Abschluss eines Königsangriffs ist es für Sie von großem Vorteil, viele zwei- und dreizügige Mattkombinationen zu kennen.
Die jeweils am Zug befindliche Seite gewinnt durch Mattangriff.
Wie kann Weiß bzw. Schwarz am Zug in jeweils zwei Zügen mattsetzen?
Weiß mit 1.Lb6+ Kxb6 2.Da5+ matt.
Schwarz mit 1.Sf3+ gxf3 2.Th4+ matt.
Die Mattzüge sind zugleich der einzige sichere Gewinn für die jeweilige Seite.
Eine wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen Mattangriff ist das Studium von Mattmotiven. Kürzere Mattmotive spielen dabei eine große Rolle, weil sie selbst bei längeren Berechnungen in Nebenvarianten immer wieder vorkommen können. Beginnen Sie beim Taktiktraining mit kurzen Mattführungen und steigern Sie diese langsam.
Extreme Anforderungen an die Vorstellungskraft stellt das Simultanspiel ohne Ansicht der Bretter und Figuren. Die Spitzenleistungen liegen bei über 40 gleichzeitig gespielten Partien gegen allerdings nicht allzu starke Spieler und Spielerinnen.
Seltener sind Blindsimultanvorstellungen gegen eine vergleichsweise starke Simultangegnerschaft.
1985 spielte Garry Kasparov in Hamburg ein Blindsimultan-Uhrenhandicap gegen zehn starke Gegner mit einer Bedenkzeit von eineinhalb Stunden für 40 Züge und einer zusätzlichen halben Stunde zum Ausgleich des Zeitverlusts bei der Zugübermittlung durch Boten. Kasparov gewann acht Partien, zwei endeten remis.
Zum Abschluss der Schacholympiade in Havanna 1966 gab es eine Simultanvorstellung der Olympiateilnehmer an 6840 Brettern.
1982 spielte Robert Hübner blind gegen sechs Spieler aus der Ersten Deutschen Bundesliga vom Hamburger Schachklub. Er gewann vier Partien und remisierte zwei.
1985 spielte Garry Kasparov als Vorbereitung für seinen zweiten WM-Kampf gegen Anatoly Karpov simultan gegen 32 der damals stärksten Schachcomputer. Er gewann alle Partien.
Zsuzsa Polgar spielte im Juli 2005 in Palm Beach 326 Partien in mehr als 16 Stunden, wobei sie über 300 Partien gewann und nur drei verlor.
2010 spielte Alik Gershon 523 Partien in 19 Stunden und 2011 Ehsan Ghaem Maghami 604 Partien in 25 Stunden.