Schach hat eine lange Tradition und Geschichte. In Europa ist es mindestens seit dem 13. Jahrhundert bekannt. Die Entstehung freilich reicht noch viel, viel weiter zurück. Es gibt Belege für das Schachspiel in Persien zumindest seit dem 6. Jahrhundert. Durchaus wahrscheinlich, dass es noch früher entstand. Indien ist eine in diesem Zusammenhang ebenfalls oft genannte Vermutung.
Im 15. Jahrhundert veränderten sich die Spielregeln grundlegend. Beispielsweise wurde die Dame zur stärksten Figur und allmählich etablierte sich auch die Möglichkeit, zu rochieren. Bis zur Zeit berühmter Schachkaffeehäuser, wie etwa das Café de la Régence in Paris, wo seit ungefähr 1740 gespielt wurde, oder bis zur Gründung des ersten Schachvereins 1809 in Zürich, war es aber noch ein weiter Weg.
Betrachtet man die Geschichte des königlichen Spiels bis heute, ist es nicht verwunderlich, dass sich zahlreiche Beispiele beachtlicher kultureller Verbreitung finden lassen.
So steht Schach im Mittelpunkt einiger berühmter literarischer Werke. Am bekanntesten ist vielleicht die "Schachnovelle" von Stefan Zweig. Aber auch einzelne Künstler, allen voran der Wegbereiter des Dadaismus und Surrealismus, Marcel Duchamp, haben in ihren Arbeiten Schachmotive verwendet und waren nicht nur begeisterte Spieler, sondern erreichten auch selbst eine beachtliche Spielstärke.
Namhafte Beispiele für Schach in Film und Fernsehen wären etwa "Harry Potter und der Stein der Weisen" oder das Musical "Chess", komponiert von den männlichen Mitgliedern der schwedischen Popgruppe "ABBA".
In der Mathematik wurde die Frage beantwortet, wie man acht Damen auf einem Schachbrett so aufstellen kann, dass sie einander nicht bedrohen.
Werbung mit Schach ist ebenfalls ein beliebtes Sujet, ja sogar als Wappenfiguren finden sich Schachmotive.
Im sportlichen Sinn zu trainieren, Meisterschaftspartien oder Turniere zu spielen ist in der Regel mit einigem Aufwand verbunden und kann manchmal sogar ein bisschen stressig werden. Wenn Ihnen das Studium von Eröffnungsvarianten sowie Mittel- und Endspieltheorie zu anstrengend oder zu zeitaufwendig ist, können Sie mit relativ geringem Einsatz dennoch ein gutes Grundverständnis für Schach erwerben.
Denn Schach besser zu verstehen, etwa um Meisterwerke nachzuspielen, kann Ihnen nicht nur ein wunderbarer Zeitvertreib sein, sondern ist auch eine gute Möglichkeit, Ihre Konzentrations- und Wahrnehmungsfähigkeit zu steigern.
Das Nachspielen berühmter Partien ist sehr vergnüglich. Manche dieser Partien tragen sogar eigene Namen, wie etwa "Die Unsterbliche", gespielt zwischen Anderssen und Kieseritzky 1851 in London, oder "Die Immergrüne", ausgetragen in Berlin 1852 zwischen Anderssen und Dufresne.
Objektiv gesehen, gibt es die beste Partie der Welt aber ebenso wenig wie das schönste Gemälde der Welt. Aber natürlich ist es gut möglich, dass Sie für die eine oder andere Partie eine ganz persönliche Vorliebe entwickelt haben.
In jedem Fall gehört das folgende Meisterwerk zweifelsohne zu den außergewöhnlichsten Partien, die in der Schachgeschichte je gespielt worden sind. Auch wenn die Blicke eher auf den Gewinner gerichtet sind, sollte man nie vergessen, dass es für die Kreation eines solchen Kunstwerks beider Spieler bedarf. Topalov hat sich trotz Verluststellung lange Zeit phantastisch verteidigt.
Sie sehen hier die entscheidenden Züge der Partie Garry Kasparov gegen Veselin Topalov, Wijk aan Zee 1999. Der schwarze König wird unter Opfer mehrerer Figuren über das ganze Brett getrieben.
Der damalige Weltmeister startete mit dem wirklich überraschenden Turmopfer 24.Txd4. Hätte Topalov dieses Opfer mit 24. ... Kb6 abgelehnt, wäre er keinesfalls schlechter gestanden, der Schachwelt wäre aber ein unglaubliches Juwel verborgen geblieben.
Die Partie nahm folgenden Fortgang:
24. ... cxd4 25.Te7+ Kb6
(Auf 25. ... Dxe7 gewinnt 26.Dxd4+.)
26.Dxd4+ Kxa5 27.b4+ Ka4 28.Dc3
(Droht Db3 matt. 28.Ta7 wäre noch stärker gewesen.)
28. ... Dxd5
29.Ta7 Lb7
(Auf 29. ... Td6 entscheidet 30.Kb2 mit der Idee Db3+.)
30.Txb7 Dc4 31.Dxf6
(Mit der Drohung Dxa6 matt.)
31. ... Kxa3
(Viel besser ist 31. ... Td1+ mit nachfolgendem Ta8.)
32.Dxa6+ Kxb4 33.c3+ Kxc3
34.Da1+ Kd2 35.Db2+ Kd1 36.Lf1
(Dieser Zug ist erneut sensationell, ohne ihn würde Schwarz gewinnen.)
36. ... Td2 37.Td7
(Der letzte Streich: die Kreuzfesselung.)
Txd7 38.Lxc4 bxc4 39.Dxh8
1-0 im 44. Zug.
Weiß hat das geopferte Material mit Zinseszinsen zurückgewonnen und dabei den gegnerischen König übers ganze Brett gejagt.
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